Le Flash: 7 abendfüllende Langfilme und 7 Kurzfilme am Kurzfilmabend als krönenden Abschluss erwarten die Besucher der diesjährigen Skandinavischen Filmtage in Bonn. Nach welchen Kriterien wählt Ihr die gezeigten Werke aus?
SF: Dieses Jahr haben wir knapp 40 Kurzfilme und 30 Langfilme gesichtet. Wir achten bei unserer Auswahl darauf den gesamten skandinavischen Raum sowie Finnland abzudecken – welches zwar offiziell nicht zu Skandinavien gezählt wird – für uns aber im Herzen dazugehört. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Aktualität der Filme und eventuelle erhaltene Auszeichnungen der Produktionen.
Die Kurzfilme zeichnen sich dieses Jahr durch ein sehr gemischtes Programm aus: Wir zeigen sowohl ausgezeichnete Filme renommierter Regisseure, als auch Abschlussarbeiten von Studenten an Filmschulen. Das Besondere hierbei ist, dass auch junge Filmemacher die Chance haben sich einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.
Insgesamt ist es uns auch ein wichtiges Anliegen mit unserer Filmauswahl ein gemischtes Publikum anzusprechen: Studenten wie Familien, unser Stammpublikum wie alle, die zum Ersten Mal die Skandinavischen Filmtage besuchen.
Le Flash: Welche Vorbereitungen sind im Vorfeld für das Filmfestival zu treffen und wie setzt sich das Filmtage-Team zusammen?
SF: Unser Team besteht derzeit aus 17 Personen, die sich in die drei Bereiche Filmlogistik, Presse und Sponsoren aufteilen. Dabei es ist durchaus nicht so, dass man unbedingt eine skandinavische Sprache beherrschen muss, um sich bei uns zu engagieren, viel wichtiger ist die Leidenschaft für Skandinavien und seine Filmkultur. Mit der Sichtung möglicher Filme beginnen wir bereits im Wintersemester und nehmen dann Kontakt zu den Instituten auf. Kurz vor Beginn ist besonders die Presseabteiltung gefragt, Pressemiteilungen und Flyer zu gestalten.
Da wir eine Non-Profit-Organisation sind ist auch der Kontakt zu unseren Sponsoren wie etwa der Stadt Bonn oder Filminstituten ein wichtiger Aspekt, denn ohne sie könnte das Festival nicht stattfinden.
Le Flash: Was kennzeichnet das diesjährige Programm der Skandinavischen Filmtage in Bonn?
SF: Wir sind mit der inhaltlichen Ausrichtung der Filme dieses Jahr sehr nah am aktuellen politischen Geschehen - wir haben etwa eine Produktion, die sich mit dem Phänomen Krieg auseinandersetzt, ein anderer Film nimmt die Genderfrage in den Fokus und der auf der Berlinale 2017 mit dem silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnete finnische Film
Die andere Seite der Hoffnung (2017) behandelt die Flüchtingsthematik.