3 1/2 Fragen an Prof. Dr. Stephan Berg, Intendant des Kunstmuseums Bonn

Seit einem viertel Jahrhundert ist das Kunstmuseum Bonn fester Bestandteil der Bonner Museumsmeile. Die rheinischen Expressionisten und ganze Werkgruppen deutscher Künstlerinnen und Künstler bilden die Sammlungsschwerpunkte. Wie aber entwickelte sich das Kunstmuseum auf der Museummeile? Das Jubiläum ist mehr als ein Anlass, um einen Blick auf die vergangenen Ausstellungen zu werfen, seine Stellung in der rheinischen Museumslandschaft auszuloten und einen vagen Ausblick auf die nächsten 25 Jahre zu geben.
1) Was war Ihr persönliches Ausstellungs-Highlight in den letzten 25 Jahren im Kunstmuseum Bonn?

In den letzten 25 Jahren haben wir mehr als 250 Ausstellungen verwirklicht. Da ist es unmöglich nur ein Highlight hervorzuheben. Stellvertretend nenne ich Willem de Kooning (1996), Philip Guston (1999), Rosemarie Trockel (2011), David Reed (2012), Mary Heilmann/Blinky Palermo (2013), Tatiana Touvé (2014), August Macke & Franz Marc (2014), Frank Auerbach (2015), Unheimlich - Innenräume von Edvard Munch bis Max Beckmann (2016), Gerhard Richter: Über Malen (2017).

2) Welche Bedeutung haben die aktuellen Wechselausstellungen für das Kunstmuseum Bonn bzw. welche Lücke sollen diese Ausstellungen in der rheinischen Museumslandschaft schließen?

Wechselausstellungen sind für jedes Museum heute ein unverzichtbares zentrales Instrument, um die Attraktivität des Hauses für das Publikum dauerhaft zu erhalten und nach Möglichkeit kontinuierlich zu steigern. Dabei entwickeln wir unsere Projekte in aller Regel in enger Verzahnung mit unserer Sammlung, die sich in ihrem Kern auf Malerei und Bildmedien in einem generellen Sinn bezieht. Dieses bildreflexive Fundament macht unsere Wechselausstellungen innerhalb der rheinischen Museumslandschaft spezifisch und in gewisser Weise einzigartig.

3) Welche Ausstellung würden Sie gern einmal im Kunstmuseum Bonn realisieren?

Möglichst bald: die erste deutsche Gesamtschau zum Werk der fantastischen Mika Rottenberg. Auf längere Sicht: eine gültige Retrospektive zu Vija Celmins.