Zwischen Natürlichkeit und Inszenierung. Eine Wasseruhrabdeckung mit einer integrierten Nachricht, eine Flussfahrt durch die kolumbianischen Gewässer mit mythologischen und wahrhaftigen Wesen oder Tiere inmitten einer idyllischen Natur, die seltsam eingefroren wirken. All diese Werke thematisieren den Umgang mit unserer Umwelt und den gegebenen Ressourcen und bestimmen die Kunst Tina van de Weyers. Die Frage der Natürlichkeit innerhalb dieser Umgebung beschäftigt die Künstlerin fortgehend.
Angefangen als Mediengestalterin entschloss sie sich, ihr mediales Wissen auf der künstlerischen Ebene zu vertiefen und sich an der Alanus Hochschule in Bonn auf das darauffolgende Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln vorzubereiten. Dort erprobte sie vor allem das Medium der Fotografie und des Films. Das Interesse an genannten Praktiken sowie die Thematik innerhalb ihrer Kunst lassen sich auch in neuen Arbeiten entdecken. Die Assoziation schwankt beim Betrachten oft zwischen Glaubhaftigkeit und dem Unnatürlichen.
Die Fotoserie
Tag unter (2021) offenbart das Gestein und die Verflechtungen einer Höhle, die von Lichtakzenten durchflutet wird. Eine inszenierte Welt, welche die Künstlerin mit Ton- und Modelliermasse formt, belichtet und abbildet, sodass Fotografien voller Struktur, Licht und Tiefe entstehen. Die Betrachtenden können dort eintauchen, in der manch eine:r die Realität zu sehen glaubt, während ein:e andere:r die Inszenierung erkennt. Die Idee für Tag unter entstand in den Schweizer Bergen: „Mir wurde bewusst, dass der gesamte Berg, auf dem ich stehe, von unterirdischen Gängen durchzogen ist. Diese eigene und faszinierende Welt hat mich unglaublich beeindruckt.“ äußert sich die Künstlerin.