Darüber hinaus werden Archivmaterialien wie Briefe, Notizen und Fotodokumente in Vitrinen bereitgestellt, die den Besuchern Kontextwissen zu den Arbeiten vermitteln. Etwa bezüglich der Kriegsgefangenenbeihilfe, für die sich Hesse stark engagierte, indem er Manuskriptmappen verkaufte und den Erlös spendete. Es erscheint daher nicht übertrieben, wenn die Galerie von musealen Ausstellungen spricht.
2 Einzig der Verkauf aus der laufenden Ausstellung heraus und das Ersetzen der Leerstellen durch andere Arbeiten Hesses widerspricht dem.
Die Galerie Ludorff zeigt mit der Ausstellung, dass es möglich ist, Hermann Hesses bildkünstlerische Arbeit museal aufzuarbeiten. Dadurch baut sie ihn als Künstler posthum weiter auf. Hesse hat bis dato zwar weltweit einen treuen Sammlerstamm, von der Mehrheit wird er aber in erster Linie als Schriftsteller geschätzt. Es sei dahingestellt, ob seine bisherigen Sammler nicht auch vornehmlich durch ihr Interesse an der Person Hesse – als der Schriftsteller, der auch malte – zum Sammeln motiviert sind und weniger durch seine Kunst.
Die Galerie handelt vornehmlich mit Kunst der klassischen Moderne, einige zeitgenössische Künstler sind ebenfalls im Programm vertreten. Auf der
Webseite der Galerie heißt es: „Neben wechselnden Themenausstellungen haben wir in der Vergangenheit u.a. das Werk so bedeutender Künstler wie Hermann Hesse, Alexej von Jawlensky, Max Liebermann, Emil Nolde [etc. …] in musealen Einzelausstellungen gewürdigt.“ Einzig, es gilt: „[…] aber so viele Bilder wir auch von dem Dichter sehen, der lebende Hermann Hesse bleibt verborgen.“
Die Ausstellung kann noch bis zum 20.08. besucht werden. Es erschien ein
Katalog.