Die collagenhafte Präsentation wird im nördlichen Institusflügel konsequent fortgeführt mit den von der Ausstellungsgruppe eigens angefertigten Assoziationsplakaten à la
Mnemosyne-Atlas des Kunstwissenschaftlers Aby Warburg. Sie dienen zur Überleitung in den letzten Ausstellungsraum, den selbsternannten Paradiesgarten. Hier gesellen sich zu der permanenten Skulptur von Thomas Virnich im Terrassenhof des kunsthistorischen Instituts zahlreiche Leihgaben des botanischen Gartens. Dank ihrer hat sich der Hof in einen grünen Ort der Ruhe verwandelt.
An diesem Punkt endet ein Rundgang, der die Erwartungen in Bezug auf das Wortfeld Erde zufriedenstellend erfüllt. Prozesshaftes wie scheinbar Unveränderliches, offengelegt durch den künstlichen wie künstlerischen Eingriff, wurde auf verschiedene Weise duschdekliniert.
Vor allem jedoch überzeugt der spielerische Umgang mit den Möglichkeiten des Paul-Clemen-Museums zwischen Bildungsinstitution und Ausstellungsraum. Der studentische Charakter von
#Erde zeigt sich auch in dem ironischen Verweis auf die digitalisierte Gesellschaft, bleibt die Ausstellung doch vollkommen dem Analogen verhaftet. Die auf Moosgummi geklebten Saaltexte runden die Thematik teils durch Erklärungen, teils durch wissenschaftliche Definitionen ab.
Unser Fazit: Famos!
Text:
Lisa Oord &
Johanna Beutner
#Erde, 5. bis 24. Juli
Mit Arbeiten von Thimo Franke, Alex Grein, Carsten Höller u. a.
Paul-Clemen-Museum im Kunsthistorischen Institut, Universität Bonn
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#Erde is ein Projekt der Ausstellungsgruppe der Universität Bonn