Eins der aktuelleren Portraits ist das der Modeikone Iris Apfel. „Für mich ist sie eine sehr interessante und inspirierende Person, die gegen den Strom schwimmt und sich so am wohlsten fühlt.“ Iris Apfel, bekannt für ihren Stil, der sich durch die Kombination verschiedener Elemente und Kleidungsstücke in ihrer Selbstpräsenz ausdrückt, stellt ihre Einzigartigkeit dar. Die große Brille fungiert dabei als Markenzeichen. Das Portrait ist daher sehr bunt gestaltet und von den Flächen und der Farbe an den französischen Maler Henri Matisse angelehnt. „Sie sagte in einem Interview, dass sie eine Bewunderin von Matisse sei, was somit einen Teil ihres Kunstgeschmacks zeigt. Daher habe ich mich für diese Art der Gestaltung entschieden.“
Das öffentliche Auftreten des Künstlers
Schäfer nahm bereits an verschiedene Ausstellungen teil und ist besonders aktiv im Bereich Social Media, welche eine gute Plattform zur Verbreitung von Kunst darstellt. Zu finden ist er unter anderem auf Facebook (Oliver Schaefer) und Instagram (@olisinst). Hier informiert er über Ideen und neue Arbeiten. Es finden sich zudem Videos zu dem Schaffensprozess, die er selbst erstellt und zusammenschneidet.
Online Plattformen allein reichen für Schäfer jedoch nicht aus und mit der derzeitigen Pandemie fehlt ihm die Interaktion. Er äußerte dazu „Es fehlen die Ausstellungen in der aktuellen Zeit. Ein Raum, in dem die Menschen zusammenkommen, diskutieren und sich inspirieren lassen können.“ Wie die gesamte Kulturszene, die im Moment bangt, lassen die aktuellen Geschehnisse auch Oliver Schäfer nicht unbeeindruckt. „Es ist sehr schwer, besonders für junge Künstler, wenn keine Ausstellungsplanung mehr erfolgen kann, Ausstellungen abgesagt oder
auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Das aktive Publikum bleibt dabei einfach aus.“ Auch wenn es schon viele digitale Angebote gibt, die einem als Betrachter zur Verfügung gestellt werden, ist doch die andere Seite der Künstler und Kulturschaffenden weiter in einer gar tauben Lage, die nicht mehr aktiv erfahren kann, wie ihre Kunst aufgenommen wird. Durch diese Umstände entwickelte er den Wunsch, Ausstellungen im öffentlichen Raum zu konzipieren. Hierfür ließ er Drucke auf wasserbeständigem Material anfertigen. „Bei Ausstellungen im öffentlichen Raum kann ich meine Kunst live zeigen, gefährde aber niemanden“.
Sein Wunsch, eine Ausstellung zum Weltfrauentag im März zu konzipieren, konnte bereits erfüllt werden. Momentan ist Schäfers Kunst unter dem Titel „Fearless Women“ im Grugapark Essen zu sehen. Die Ausstellung wird noch bis in den Mai andauern.
Ein Blick in die Zukunft
Derzeit hat Oliver Schäfer 18 Portraits angefertigt. Auf die Frage, wie viele Frauen er noch malen möchte, antwortet er, dass er überwältigt sei von der Liste und es sich als eine Lebensaufgabe vornehme. Es gebe noch viele Persönlichkeiten aus der Geschichte, der Wissenschaft, der Politik, der Unterhaltungsbranche und dem Sport, die besondere Aufmerksamkeit verdienten. Mindestens 100 sollen es laut Schäfer werden, das sei die erste Etappe.
Sein Wunsch für die Kulturszene ist dabei „Akzeptanz. Akzeptanz, Respekt und Zusammenhalt sind wichtig. Die Gesellschaft muss verstehen, wie wichtig Kunst und Kultur ist und sie muss mehr gefördert werden - besonders in Zeiten der Pandemie.“
„Fearless Women“ ist vom 08.03. bis zum 09.05. im Grugapark in Essen zu sehen.