Cetacea ist auch der Titel einer Performance von Melissa E. Logan, die letzte Woche im Rahmen der Art Cologne an drei Abenden im Britney, einer Außenspielstätte des Schauspiel Köln, aufgeführt wurde. Was eine Tiergattung und eine Performance, in der es zu keinem Zeitpunkt um Wale ging, miteinander zu tun haben, ist nicht einfach zu ergründen. Insgesamt setzt sich Logan in ihrem künstlerischen Werk, das sehr häufig in Kollaboration mit anderen KünstlerInnen entsteht, mit den Lebensumständen der Menschen in unserer Zeit intensiv auseinander. Im
Neumarkt-Sektor der Art Cologne, vertreten durch die Bonner Galerie Clement, war die Künstlerin mit einer Solopräsentation ihrer Installation
Flags zu sehen. Im Mittelpunkt stand eine große, verfremdete Amerika-Flagge mit dem Titel
Travel Banner. Die kritische Auseinandersetzung mit dem durch die Trump-Regierung beschlossenen Einreiseverbot aus zahlreichen arabischen und afrikanischen Ländern erfolgt hier nicht bloß als Statement einer Einzelperson. Auch dieses Kunstwerk entstand in Zusammenarbeit mit KünstlerInnen aus Libyen, Iran, dem Jemen, Somalia, dem Sudan und aus Syrien.
Travel Banner ist somit ein Zeichen der Solidarisierung mit den Leidtragenden eines irrationalen Aktes der Abschottung durch die USA und eine starke Kritik an dem Land, aus dem Melissa E. Logan stammt.