Die einzelnen Stationen des Erlebnisses „Wand vor Wand“ hier vorwegzunehmen, wäre unangebracht – die von Schneider angestoßenen psychischen Prozesse sollte jeder Besucher in ihrer vollen Intensität für sich erleben dürfen. Auch werden die Eindrücke sicherlich sehr verschieden ausfallen – so individuell und subjektiv eben, wie es jeder Mensch ist.
Gewisse wiederkehrende Motive lassen sich beim Besuch der Ausstellung herausstellen: Es gibt abrupte Wechsel zwischen Hell und Dunkel, Klarheit und Unklarheit, Kälte und Wärme, Sehen und Gesehenwerden, Stehen und Kriechen. Die verwendeten Materialien sind enorm vielfältig. Kopf und Körper sind ständig in Aktion – der Besucher arbeitet sich durch die Räume und Szenarien vorwärts, während vor dem geistigen Auge Geschichten entstehen, vielleicht Menschen in seelenlose Alltagssituationen hineinfügt werden, er Thriller- und Horrorhandlungen kreiert oder Abgleiche mit dem eigenen Lebensraum anstellt. Um physisch weiterzukommen, muss man immer wieder durch Türen gehen, immer wieder über den eigenen Schatten springen und die Angst vor dem überwinden, was sich möglicherweise auf der anderen Seite einer Wand befinden könnte. Die Neugier ist der Antrieb, der den Menschen durch das Labyrinth von Räumen führt.