Moebius – Max Ernst Museum Brühl

Ein Filou zu Gast in Brühl.
MŒBIUS - einem jeden Comic Liebhaber ist dieser Name ein Begriff.

Bürgerlich Jean Henri Gaston Giraud (1938-2012) ist - neben den Machern von Spirou und Fantasio - DIE Koryphäe der franko-belgischen bandes dessinées-Comictradition. Über Genregrenzen hinaus hat sein einzigartigen Stil unzählige Bewunderer gefunden, u.a. George Lucas (Star Wars) und Luc Bresson (Leon der Profi).
Das Max Ernst Museum Brühl zeigt nun eine umfassende Schau seiner vielschichtigen Bildsprache, welche früh durch biographische Schlüsselereignisse - Stichwort: Wüste - nachhaltig geprägt werden sollte.

Giraud ist ein visueller Entdecker, ein Christoph Kolumbus unter den Comiczeichnern, der den Leser einlädt ihn auf seiner Reise ins magische Unbekannte zu begleiten. Oftmals eröffnet sich in seinen Werken ein Paralleluniversum indem man sich verlieren möchte. Giraud visualisiert eine avantgardistische Ideenwelt, die sich mutig Elementen der Science-Fiction und des Surrealismus bedient.

„I’m an artist. I do comic strips and my major preocupation is drawing“ – Jean Giraud

Die Ausstellung in Brühl trägt diesem Charakteristikum Girauds Rechnung. Sie deckt die Kernkonzepte seiner Arbeiten wunderbar ab. Insgesamt sind rund 450 Werke versammelt, Game-Changer der Comichistorie wie der Western Blueberry (1963) oder die Illustrationen zu The Long Tomorrow (1989) seien hier nur als Highlights genannt.

Ein besonderes Schmankerl stellen die Skizzenbücher Girauds dar, die Fans und solche die es werden wollen, viel über die gewissenhafte Herangehensweise hinter dem eigentlichen Endprodukt verraten.

Eine grandiose Ausstellung!

Noch bis Februar 2020 in Brühl zu sehen / Studenten zahlen 6,50 Euro Eintritt.

Kathrin Engelmann
Kathrin Engelmann
Doktorandin bei Frau Prof. Anne-Marie Bonnet, Universität Bonn.