Kognitive Fähigkeiten spielen in der Wahrnehmung von Kunstwerken eine elementare Rolle. Sie sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt und justiert. Die Skulptur
Valantis von Alexander Föllenz im Zentrum der Galerieräumlichkeiten thematisiert das grenzenlose Potenzial menschlichen Denkens: Der Körper der Figur setzt sich zusammen aus dem überdimensionalen Kopf des Künstlers und dem ästhetisch geformten Rumpf eines Kraftsportlers. Der Kopf als Knotenpunkt allen menschlichen Handelns übertrifft hierbei in seiner Bedeutung jede Auswüchse des physisch Möglichen. Er ist ein Statement dafür, dass das Potenzial eigenständiger Gedanken, auch abseits der Norm, weitaus größer ist als das jeder Körperlichkeit.
Fußmarsch im Winter von Morgaine Schäfer ist eine weitere Arbeit, die verdeutlicht, dass Grenzen oftmals nur eine hemmende, abschreckende Fiktion sind. Ein besticktes Tuch, welches bei näherer Betrachtung die Landkarte eines historischen Atlas wiedergibt, wird durchzogen von einer zierlichen roten Linie, die ihren Ausgangs- und Endpunkt in undefinierten Koordinaten hat. Für diese rote Linie stellen (geographische) Grenzen allenfalls Hürden dar, die es zu überwinden gilt.