Oliver Schuß – Zeichnungen im Raum.

Zeichnungen im Raum. Ein kleines hochrechteckiges Kästchen tritt dem Betrachtenden von der Wand aus entgegen. Was auf den ersten Blick wie ein Briefkasten ohne sichtbaren Einwurfschlitz aussieht, eröffnet sich beim näheren Herantreten als raumweisendes und raumschmeichelndes Objekt. Die niedrigere Aufhängung ermöglicht eine Inspektion des Objektes und verleitet den Betrachtenden zur näheren Begutachtung. Den Entwurf für das fertige Objekt formt Oliver Schuß zeichnerisch auf Papier. Die buchähnliche Größe ergibt sich durch das ästhetische Verständnis des Künstlers. Nachdem die Werkvorlage in Pappmodelle übertragen wurde, übersetzt Schuß die Arbeit in ihr eigentliches Material: Stahl. Auch wenn seine Werke frei von aller Gegenständlichkeit konzipiert werden, sucht der Betrachtende einen gegenständlichen Anhaltspunkt. Assoziationen werden durch die ins Objekt gesetzten Löcher geweckt. Bei einem Volumenwerk erscheinen die ausgestanzten Dreiecke wie Pfeile, welche eine Blickrichtung entlang des Objekts bieten. Die matte und teils pastelle Farbgebung soll die Täuschung über die Materialität und die Interpretation des Betrachtenden beflügeln. Zusätzlich soll die mattierte Farbe verhindern, dass die Kunstwerke äußere Umwelteinflüsse spiegeln. Die Verformung der Objekte, meist an ihrer Unterkante, ändert die Lichtbrechung und dadurch die Farbigkeit. Dies lässt auf dem bereits dreidimensionalen Körper eine weitere Räumlichkeit entstehen. Das Objekt funktioniert dadurch wie eine dreidimensionale Malerei im Raum.
Anders, und doch ähnlich, funktionieren Schuß‘ Zeichnungen. Seine Werkreihe „Schaum“ nimmt die Betrachtenden mit in eine Welt aus melierten Grautönen. Während die einen versuchen eine gestaffelte Gebirgslandschaft zu erklimmen, lässt es die anderen auf Wolken schweben.

Anhand einer simplen Fotografie aus dem Internet und ihrer digitalen Überarbeitung fängt Schuß das Volumen und die Räumlichkeit von Badewannenschaum ein und verleiht diesem eine unbegreifliche Haptik. Die scharfen Kanten der Überlagerung von den Bildausschnitten aus derselben Fotografie und die mit Bleistift ausgeführte Punktierung dunkler Schattierungen lassen die Träumereien in einer natürlich wirkenden Landschaft abrupt abreißen. Der Betrachtende scheint innerhalb der Landschaft auf einem neuen Level zu schweben oder wird immer weiter in den Schaum gesogen.

Anders, und doch ähnlich, funktionieren Schuß‘ Zeichnungen. Seine Werkreihe „Schaum“ nimmt die Betrachtenden mit in eine Welt aus melierten Grautönen. Während die einen versuchen eine gestaffelte Gebirgslandschaft zu erklimmen, lässt es die anderen auf Wolken schweben.

Anhand einer simplen Fotografie aus dem Internet und ihrer digitalen Überarbeitung fängt Schuß das Volumen und die Räumlichkeit von Badewannenschaum ein und verleiht diesem eine unbegreifliche Haptik. Die scharfen Kanten der Überlagerung von den Bildausschnitten aus derselben Fotografie und die mit Bleistift ausgeführte Punktierung dunkler Schattierungen lassen die Träumereien in einer natürlich wirkenden Landschaft abrupt abreißen. Der Betrachtende scheint innerhalb der Landschaft auf einem neuen Level zu schweben oder wird immer weiter in den Schaum gesogen.

Ein Novum und gleichzeitiges Materialdebüt seiner Arbeiten liefert Schuß für die Editions-Box des Atelierhauses anlässlich des offenen Ateliers in Form eines Spiegels. Seine Intention ist die Nutzung des Objektes als solches. Es bildet einen direkten Bezug auf die Grundidee seines Œuvres. Der Spiegel wird zum Raum schaffenden und übergreifenden Medium. Um seine Werke in Bezug zu setzen, verwendet er wie in seinen Objekten unterschiedliche Lochformen wie Dreiecke, Kreise und Quadrate. Es erscheint wie eine Checkliste ohne sichtbaren Inhalt. Der Künstler fordert den Betrachtenden durch die Anordnung der Auslassungen und der Selbstbetrachtung durch das Werk hindurch dazu auf, eine persönliche Checkliste zu erstellen.

Oliver Schuß setzt in seinem Œuvre aus Zeichnung und Plastik immer wieder Rückbezüge zu seiner handwerklichen Grundidee um: eine Simulation von Raum und Räumlichkeit.
Kontakt:
mail@oliver-schuss.de
oliver-schuss.de