„Vernissage Ingrid Roscheck | 2. Schicht:
Freitag, 20. Mai 2016, ab 19:00, in Anwesenheit der Künstlerin
Ingrid Roscheck ist Bildhauerin, Zeichnerin, Malerin und mediale Konzeptkünstlerin. In Wechselschicht mit Rainer Barzen, der den Ausstellungszyklus in der 1. Schicht eröffnete, stellt sie ihr ganz eigenes Weltdepot als künstlerische Vereinnahmung des Esszimmers vor.
Mittels unterschiedlichen Materialien – Keramik, Kunststoff, Gips, Textilien und Fundstücken findet Roscheck zu eigenwilligen Installationen, in die sie mitunter Filmmaterial integriert. Gleichfalls zeigt sie Animationsfilme, die sie solitär präsentiert. Auf-, in- und nebeneinandergesetzt stehen ihre Konstruktionen in der Tradition der Wunderkammern des Barock als früheste Formen des Kunstdepots. Dieses leidenschaftliche und fortwährende Sammeln und Archivieren von Requisiten, das Wiederfinden und Umschichten,
Neuerfinden und Sinnstiften ist für Roschecks Werk elementar.
Ihre sensible Wahrnehmung schließt immer auch die eigene Standortbestimmung als Künstlerin auf der Basis historisch-gewachsener Zusammenhänge ein:
„Ich baue an einem Welt-Ort, mit dem Wunsch nach verstehen. Ich will wissen, in welchem geschichtlichen Tun ich lebe und wie ich mich darin einrichten kann […] Dabei ist nicht mein eigenes Leben der Inhalt meiner Arbeit, sondern mein
Beruf als Künstler.“
Angesichts der Fülle metaphorischer Verweise sind Roschecks Arbeiten zunächst irritierend. Auf diese Weise entfaltet sich ihr prozesshafter Kunstdialog mit dem Publikum als kultureller Austausch des Wiedererkennens und der Neuinterpretation. Die Mehrdeutigkeit und Gleichzeitigkeit individueller wie kollektiver Identität werden in ihrem Werk als profunde Aspekte der Gegenwartskunst erfahrbar.
Seit 1982 zeigt Roscheck ihre Arbeiten im In- und Ausland, ihre Arbeiten befinden sich u.a. in den Sammlungen des LVR – LandesMuseums Bonn (vormals Rheinisches Landesmuseum Bonn) und des Kunstmuseums Magdeburg.
Dank an:
Stiftung Kunst der Sparkasse in Bonn“