Eine neue Diskussionsreihe in der Bundeskunsthalle widmet sich dem Austausch zu aktuellen gesellschafts- und kulturpolitischen Themen weltweit.
Gäste aus Europa, Deutschland und Israel kommen in Bonn zusammen, um mit der Moderatorin Judith Schulte-Loh zu diskutieren. Die zweite Diskussion steht unter dem Titel Middle East – Melting Pot of Humankind.
Die Reihe hat ihr Pendant in den bereits seit 2014 in der Cinematheque in Jerusalem stattfindenden Jerusalem Talks. Nach Bonn übertragen, widmen sich die Gespräche Themen, die einen neuen Blick auf gesellschaftliche Phänomene und aktuelle politische Strömungen werfen.
Der Nahe Osten ist ein Schmelztiegel der Menschheit. Hier traf der Homo Sapiens, aus Ostafrika kommend, im heutigen Israel auf den Neandertaler. Kooperierten sie, oder bekämpften sie einander? Wir wissen es nicht. Wir wissen aber, dass der Neandertaler von der Erde verschwand, während sich der Homo Sapiens unaufhaltsam weiterentwickelte. Und er schuf Großes: Er fand von Ur-Lauten zur Sprache, er entwickelte die Landwirtschaft, die die Menschen ernähren konnte, vermutlich erfanden die Sumerer in Mesopotamien die Schrift, und das jüdische Volk schuf aus religiöser Überlieferung die schriftliche Form seines Glaubens (Tora).
Aber schon immer verflochten sich im Nahen Osten auch jahrtausendealte politische Interessen, später führten mangelndes Verständnis zwischen Orient und Okzident, sowie unterschiedliche soziale und ökonomische Lebensgrundlagen zu Gewalt und Kriegen.
Dabei spielten und spielen vorgeschobene wie tatsächliche Interessen dreier Weltreligionen eine große Rolle. Jerusalem, die Heilige Stadt, eine Erinnerungslandschaft zweier Völker, wurde zum Inbegriff beider Nationalitäten, und ihre Ansprüche liegen seit dem 20. Jahrhundert in erbittertem Widerstreit.
Warum ist gerade der Nahe Osten ein „Melting Pot of Humankind“?
Diese Frage diskutiert Judith Schulte-Loh unter anderen mit David Grossman, Ágnes Heller und Dieter Vieweger.
(Text: Website des Veranstalters)
Die Diskussion wird simultan deutsch-englisch übersetzt.
9,50 €/ermäßigt 6 €, zzgl. Gebühren
Sonntag, 15. Januar 2017
19 Uhr