Ebenso wichtig ist das Arbeiten mit den eigenen Händen, denn so können ihre Ideen wachsen. Intuitiv und doch bedacht entstehen Werke, denen im Prozess Leben eingehaucht wird. Dieses Konzept, in dem die Haptik eine zentrale Funktion einnimmt, findet sich auch in der Optik der Arbeiten wieder. Die Texturen und Strukturen scheinen aus dem Bild auszutreten und vermit-teln den Betrachter*innen die Hingabe und Geduld, die bei der Herstellung unumgänglich sind.
Die Auswahl an Medien, mit denen die Künstlerin arbeitet, ist vielfältig. Neben Tuschezeich-nungen, Aquarellen und plastischen Arbeiten experimentiert sie beispielsweise mit Cyanotypie: Einem fotographischen Verfahren, bei dem durch die Sonneinstrahlung auf eine lichtempfindli-che Lösung Objekte vor einem cyanblauen Hintergrund abgebildet werden können. Die Motive und das Material variieren, das zentrale Thema der Natur bleibt jedoch bestehen und zieht sich wie ein roter Faden durch die Arbeiten. So auch der Bezug zum Körperlichen und damit zum Menschlichen. Alles ist miteinander verbunden. Dies spiegelt sich auch in der Arbeitsweise der Künstlerin wider: Sobald sie ein Thema interessiert, setzt sie sich intensiv damit auseinander. Aus einer Motividee entsteht eine weitere und es bilden sich Assoziationsketten. In ihrem Werk „Kelpie“ bedeckt sie das zentrale Subjekt, eine Reiterin, mit einem Pferdekopf und entwickelt so das Konzept der Umhüllung des Menschen weiter.