So fing er im letzten Jahr an, sich mit dem malerischen Potenzial seiner selbst gebauten CNC-Maschine auseinanderzusetzen. Um sich herauszufordern, erwarb er autodidaktisch erste Program-mierkenntnisse. Die Maschine trägt auf automatisierte Weise Wasserfarbe auf ein Material auf. Zwar betreibt er dadurch keine Malerei im klassischen Sinne, aber er bezeichnet sich selbst als Maler. Denn durch das Zweckentfremden der Geräte erzielt er malerische Ergebnisse. So entsteht „Male-rei auf Umwegen“. Ihn begleitet immer der Gedanke, wie er etwas Digitales physisch erfahrbar ma-chen kann, weg von der glatten, fehlerfreien Oberfläche, hin zu etwas lebendig Schwingendem. Mithilfe einer Schreibmaschine schafft er es, außerordentlich präzise in stundenlanger „Schreibar-beit“ Bilder entstehen zu lassen, die in ihrem Detailreichtum an Fotografien erinnern. Letzteres ist ein Beispiel, an dem besonders deutlich wird, wie er es schafft, mit „Zweckentfremdetem“ ein un-glaublich künstlerisches Potenzial zu entfalten und auf gelungene Art in sein Gesamtwerk einzubin-den. „Immer wieder neu anfangen und die Herausforderung suchen“ ist seine größte Motivation. Er steht in stetiger Wechselwirkung mit seiner Umwelt, nimmt Eindrücke auf und setzt sie künstlerisch um. Bei seiner Arbeit ist es ihm wichtig, nicht den roten Faden zu verlieren und alles unter ein Dach zu bringen. Bezeichnend ist seine Fähigkeit trotz des großen Spektrums an unterschiedlichen Techniken eine klar strukturierte Linie in seinem Gesamtwerk zu behalten.
Das Betrachten seiner Bilder weckt viele Erinnerungen an eine Zeit, in der Computer noch etwas völlig Neues waren und denen immer eine gewisse Magie innewohnte. Mauszeiger und Windows-Fehlermeldungen sind den frühen Nutzer:innen des digitalen Raumes wohlbekannt.