05.12.17 – 20:00 – Hörsaal VIII (Hauptgebäude)
Sexarbeit bzw. Prostitution: ein Aspekt sexueller Selbstbestimmung oder Ausdruck patriarchaler Ausbeutung? Diese Frage beschäftigt feministische Bewegungen schon länger und hat dabei immer wieder zu Konflikten oder sogar Spaltungen geführt. Aber warum wurde und ist das Verhältnis zwischen Feminismus und Sexarbeit so kompliziert? Und welche feministischen Ansätze zu Sexarbeit/Prostitution gibt es überhaupt und worin unterscheiden sie sich? Darüber möchte ich in diesem Vortrag einen kleinen Ein- und Überblick geben.
Einführend werde ich einen kurzen historischen Abriss über die Entwicklung feministischer Positionen zum Thema Sexarbeit/Prostitution (besonders in Deutschland) geben, um zentrale feministische Ansätze, aber auch Bruchstellen zu diesem Thema vorzustellen. Darauf aufbauend werde ich der Frage nachgehen, warum sich die Beschäftigung mit dem Thema Sexarbeit/Prostitution für Feminist*innen immer wieder als schwierig bzw. problematisch erwiesen und zu Konflikten geführt hat. Abschließend möchte ich einige Ideen und Ansätze dazu zur Diskussion stellen, wie solidarische feministische Positionen aussehen (können), die der Komplexität des Themas Sexarbeit gerecht werden können.
Ursula Probst ist Sozial- und Kulturanthropologin und promoviert zur Zeit am Institut für Sozial- und Kulturanthropologie (FU Berlin) zum Thema Sexarbeit und Migration aus zentral- und osteuropäischen Ländern. Sie beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit dem Thema Sexarbeit und hat bereits in mehreren Forschungsprojekten dazu mitgearbeitet. Allgemein liegen ihre Forschungsinteressen im Bereich Sexualität, Gesundheit sowie sexuelle und reproduktive Rechte.